Palingenese – Die Geschichte vom Wandel der Zeit, der Wiedergeburt und der Neuerschaffung.
Fragestellung: Wie kann das Alte in das Neue überführt werden?
Die Serie Palingenese versucht die stete Wandlung in unseren familiären und gesellschaftlichen Strukturen einzufangen.
Wie geht Altes mit Neuem um? Wie korrespondiert Jung mit Alt? Wo sind Bindungen eng und fest verwoben, wo lösen sie sich auf oder sind schon völlig zerrissen?
Es geht immer um den Mensch. Um mich diesem Thema zu nähern, kam mir ein verstaubter Karton gebrauchter Getreidesäcke aus dem vorherigen Jahrhundert zur Hilfe. Diese Stoffe stehen stellvertretend für uns und unsere Rolle selbst.
Ich verarbeite diese „alten Säcke“ und denke sie neu in die Welt.
Dabei erzähle ich meine Geschichte und zugleich erzählt das alternde Material die ihrige. Die Geschichte vom Wandel der Zeit, der Wiedergeburt und der Neuerschaffung. Die Geschichte von uns selbst.
Mir ist völlig klar, ich erfinde hier kein neues Rad, darum geht es mir nicht. Für mich steht der Prozess im Vordergrund. Das Sinnbild vom Werden einer völlig neuen Ordnung. Ich arbeite schwer mit dem Material, es verlangt mir vieles ab. Die Säcke werden von Hand gewaschen und getrocknet. Seit langem bestehende Bindungen trenne ich auf und füge die Teile neu zusammen. Bespanne meine Rahmen oder appliziere oben auf. Manch Bewährtes bleibt, Anderes muss weichen. Wie kann das Alte im Neuen bestehen, sichtbar bleiben, gehört werden? Wo findet das frische und junge seinen Raum? Wie glatt muss die äußere Schicht eines Menschen werden und wie sperrig darf er im Inneren bleiben, um dennoch im Hier und Jetzt zu bestehen? Meine aktuellen Bilder vereinen Tradition und Moderne. Trifft alte Faser auf neue Farbe.
Die Darstellung der Transformation von alten Gebräuchen in die Moderne, schlussendlich um den Menschen selbst, geht es mir.