Das Wesen des Seins
Meine künstlerische Arbeit vertieft sich intensiv in die Fragen der Selbst- und Fremdwahrnehmung. Wer sind wir wirklich? Wo verläuft die Grenze zwischen „Sein“ und „Schein“? In welchen Maßen beeinflusste unser Denken unsere Aussagen, und wiederum formen unsere Aussagen unser Denken? Die Auseinandersetzung mit der individuellen Definition unserer Selbstidentität ist ein zentraler Fokus meiner Werke. In einer Welt, die von Technologien, genetischen Veränderungen und einem wachsenden Anspruch an Moral geprägt ist, untersuche ich auch die Auswirkungen des neuen Drangs nach übersteigerter Selbstoptimierung.
Die Wahrnehmung ist von Natur aus subjektiv, da Menschen aufgrund ihrer einzigartigen Lebensgeschichten und Perspektiven unterschiedliche Interpretationen von Sinneseindrücken haben. Diese faszinierende Komplexität der Wahrnehmung beeinflusst nicht nur meine künstlerische Arbeit, sondern auch unser grundlegendes Verständnis der Realität.
Mein Interesse an der Vielfalt der Gesellschaft zeigt sich in der Betrachtung individueller Handlungen und der unterschiedlichen Wahrnehmung von gemeinsamen Ereignissen. Ich setze mich intensiv mit der Fragmentierung unseres Selbstbildes auseinander, um die Fragen zu beantworten: Wie setzt sich die Wahrnehmung zusammen? Ergibt die Summe der Teile ein Gesamtbild? Welche Aspekte unseres Selbst zeigen wir der Welt, und welche verbergen wir? Wie konstruieren wir Erinnerungen, und wie zuverlässig sind Empfindungen wirklich? Ebenso widme ich mich den weiblichen Stereotypen und erforsche, wie Weiblichkeit im Alltag konstruiert wird. Dabei liegt mein Anliegen darin, den Blick für oft als selbstverständlich erachtete Aspekte zu schärfen. Durch meine Kunst möchte ich das individuelle Denken herausfordern und die eigene Wahrnehmung reflektieren lassen. Ich hoffe, Geschichten in den Köpfen zu initiieren und ein neues Feingefühl für das gesellschaftliche Miteinander zu fördern.